Der Schulhund

Das Thema "Schulhund" ist Frauchens Herzensthema, weshalb es hier viele Informationen dazu gibt. Das Arbeitsfeld "Schule" ist manchmal im Therapiehundewesen zu finden. Im Jahr 2012 schrieb Frauchen ihre Bachelorarbeit im Rahmen ihres Pädagogikstudiums mit dem Titel "Der Hund im Schulalltag als Lernmöglichkeit für Kinder". Im Jahr 2015 begann sie mit Fee-Luna die Ausbildung zum Schulhund. Aus verschiedenen Gründen war Luna aber nicht regelmäßig als Schulhund unterwegs. Dennoch soll ihr Werdegang nicht unerwähnt bleiben.


Der Hund im Schulalltag als Lernmöglichkeit für Kinder

Hunde begleiten den Menschen in zahlreichen Lebenslagen und können durch eine besondere Ausbildung auf spezielle Arbeitsgebiete vorbereitet werden. Einige Monate lang untersuchte Frauchen, wie Schülerinnen und Schüler einen Labrador Retriever wahrnehmen, der sie beinahe täglich in ihrem Unterricht begleitet. Auch wenn das Konzept des Schulhundes in deutschen Schulen noch nicht sehr verbreitet ist, möchten wir als Züchter und Hundebesitzer an dieser Stelle auf das Potenzial aufmerksam machen, welches ein Hund mit in die Schule bringen kann. Jedoch möchten wir auch darauf hinweisen, dass nicht jeder Hund bedingungslos als Schulhund geeignet ist und eine Ausbildung im Therapiehunde-Bereich absolut notwendig ist.

Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Fazit der Bachelorarbeit zusammengefasst:
"Durch die Resultate aus der Fachliteratur und die Ergebnisse der eigenen empirischen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass durch die Anwesenheit eines Hundes zahlreiche neue Möglichkeiten in Unterricht und Alltag entstehen, sofern der Hund verantwortungsvoll in der Schule eingesetzt wird. Hunde dienen nicht nur als anschaulicher Lerninhalt beim themenspezifischen Wissenserwerb, sondern bilden ebenfalls einen kreativen, fächerübergreifenden Anlass zum Schreiben, Vorlesen, Malen, Singen oder, allgemeiner ausgedrückt, zum Kommunizieren. Darüber hinaus ist ein Schulhund ein Begleiter und Freund der Lernenden, durch den diese Zuwendung und Bestätigung erfahren können und der sie auch außerhalb ihres Schulaufenthalts beeinflussen kann. Das Einhalten der Regeln im Umgang mit dem Schulhund und die Bereitschaft zur Übernahme der Pflege schulen sowohl Regel-, als auch Verantwortungsbewusstsein und unterstützen so die Kompetenzentwicklung der Kinder. Nachweislich haben die Schülerinnen und Schüler während der Anwesenheit eines Schulhundes eine bessere Stimmung, wodurch der Lernprozess positiv beeinflusst werden kann und gleichzeitig ein entspanntes und ruhiges Klassenklima begünstigt. Weiterhin festgestellt wurde, dass ein Schulhund auch die individuelle Leistungsfähigkeit verbessern kann. Zu untersuchen bleibt, welches Verhalten des Schulhundes von den Lernenden besonders geschätzt wird und den Denk- und Lernprozess hierdurch anregt."
 

Für alle Interessierten gibt es die Bachelorarbeit mit dem Titel
"Der Hund im Schulalltag als Lernmöglichkeit für Kinder"
zum Durchlesen im digitalen Format!

Aus Gründen des Datenschutzes wurden jegliche Namen und
Informationen bezüglich der Schule geschwärzt. Auch der
Anhang der Arbeit wurde entfernt, sollte aber die Leser-
freundlichkeit nicht beeinträchtigen.

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Vervielfältigen ist untersagt.

Format: Portable Document Format (PDF)
Größe der Datei: 536 kB
Stand: Dezember 2012

 


Der lange Weg zum Schulhund...

In Deutschland gibt es keine einheitliche Voraussetzung für einen Schulhund. Neben speziellen Lehrgängen und Seminaren zum Schulhund gibt es auch die Möglichkeit einer Therapie- oder Besuchshundeausbildung auf verschiedensten Gebieten. Die Vor- und/oder Nachteile der unterschiedlichen Werdegänge soll an dieser Stelle gar kein Thema sein. In Lunas Fall wurde die Qualifizierung zu einem Schulhundteam gewählt, in der vor allem auch Frauchens Weiterbildung im Vordergrund steht.

Das erste Seminar im Februar 2015:
Der erste Schritt ist getan! Frauchen und Luna starteten die Schulhundteam-Ausbildung und besuchten am 21. und 22. Februar 2015 ihr erstes gemeinsames Seminar. Neben grundlegenden theoretischen Inhalten zur Schulhundausbildung, der rechtlichen Basis und Ideen zum Einsatz in der Schule gab es auch Praxiseinheiten. Am Ende des Wochenendes gab es ein Team-Feedback für Frauchen und Luna: der Weg zum Schulhund kann weitergehen.


Der erste Einsatz im Juli 2015:
Im Rahmen einer Projektwoche unter dem Motto 'Schule ohne Rassismus' besuchte Luna zum ersten Mal eine (weiterführende) Schule. In dieser sechsten Klasse waren die Schwerpunkte in dieser Woche zum einen die Verbesserung des eigenen Klassenklimas und zum Anderen das Thematisieren von Vorurteilen. Lunas Frauchen hat an der Gestaltung der Projektwoche mitgewirkt und insbesondere Lunas Einsatz in Form von theoretischen Einlagen und der praktischen Umsetzung realisiert. An Lunas Besuchstag stand sie im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Kennenlernen meisterten die Schülerinnen und Schüler in Zweierteams mit Luna einen Parcours in der Turnhalle. Hierbei kam es nicht nur auf die Koordination von Kind und Hund, sondern auch auf gegenseitiges Vertrauen und Rücksichtnahme an. In einer späteren Besprechung mit den Jugendlichen wurde die Ruhe und Freundlichkeit untereinander im Vergleich zu den Tagen ohne Luna stark betont. Fast alle aus der Klasse hätten gerne regelmäßigen Besuch von Luna. Einige mutmaßen, dass sich das Klassenklima nachhaltig verbessern könnte, wenn Luna öfter zu Besuch kommen könnte. Für alle war es ein aufregender Tag!


Das zweite Seminar im Oktober 2016:
Nach einer langen Pause ging es weiter mit dem Basisseminar 1 am 01. und 02. Oktober 2016. An diesem Wochenende ging es vor allem um die Körpersprache oder allgemeiner die Kommunikation von Mensch und Hund, die losgelöst vom Einsatz in der Schule das Grundgerüst für die Arbeit zwischen Zwei- und Vierbeinern bilden. Mit vielen neuen Erkenntnissen und Hausaufgaben setzen Frauchen und Luna ihre Schulhundausbildung fort.

 

Das dritte Seminar im November 2016:
Nach nur sechs Wochen fand bereits der nächste Baustein statt: das Praxisseminar 1 am 19. und 20. November 2016. Dieses Mal drehte sich alles um Ideen für den Einsatz in der Schule. Neben praktischen Tipps zum Management im Schulalltag lernten Frauchen und Luna viele neue Tricks kennen, die sich sehr gut in den Unterricht einbinden lassen - Lunas neues Lieblingswort ist übrigens 'Glocke', bei welchem sie eine kleine Klingel mit der Pfote bedienen darf.

 


Zusätzliche Schulhundtrainings:
06.06.2015: Die richtige Mischung aus Spielen und Entspannung - Kennenlernen vom Fremdführen im Parcours
18.07.2015: Körpersprache lesen und Sicherheit geben - Target-Signale mit Nase und Pfote


Exkurs: Unser Mitwirken am Projekt "Pfote macht stark"...

Es ist nicht immer möglich einen Hund fest in den Schulalltag zu integrieren. Im Rahmen von Projektwochen können junge Schülerinnen und Schülern den Umgang mit dem Vierbeiner lernen und neue Erfahrungen sammeln. Das Konzept "Pfote macht stark", welches in einem Seminar an der Hamburger Universität erarbeitet wurde, setzt genau an dieser Stelle an. Durch eine Mischung von Komponenten aus der Erlebnis- und Tierpädagogik entsteht die Idee eines Abenteuers, in dem Mensch und Hund gemeinsam Aufgaben bewältigen müssen. Durch den Einsatz eines Hundes kann das Selbstbild der teilnehmenden Kinder entfaltet und somit das Selbstbewusstsein und die Übernahme von Verantwortung gestärkt werden. Soziale Fähigkeiten werden ausgebaut und Rücksichtnahme auf andere und Förderung von Teamarbeit thematisiert. Wahrnehmung und Motorik können sensibilisiert werden, da verschiedene Sinne und Bewegungsabläufe erforderlich sind und der vierbeinige Begleiter zum Bewegen motivieren kann.

In der Praxis ist eine Annäherung von Kind und Hund durch das Aufbauen von Vertrauen (beispielsweise durch Berühren, Füttern und Kommunizieren) Basis für alle weiteren Übungen. Im Konzept "Pfote macht stark" werden zehn Aufgaben in einem Parcours aufgebaut, die beim Lösen jeweils ein Puzzleteil liefern:
1. Slalom                        6. Transport
2. Blindenhund               7. Die Wippe
3. Up and down              8. Labyrinth
4. Astrolle                       9. Goldtaler
5. Schnüffelnase          10. Tastsinn

Für die Vorstellung des Konzeptes im Januar 2014 wurden Enni und Frauchen in das Seminar der Universität eingeladen. Die Teilnehmer des Seminars sollten die Chance bekommen, Auszüge aus dem Parcours auszuprobieren. Enni bewältigte alle Aufgaben mit Freude und gemeinsam mit den Studenten, während Frauchen am Rand zusah. Die Rückmeldung der Teilnehmer war durchweg positiv.